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Gerüstet für den Berufsweg
11.07.12

Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu unterstützen und Schulabbrüche zu verhindern – diese Ziele hat sich das Programm „Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt“ des Landes Schleswig-Holstein gesetzt. Mit Erfolg – wie die Arbeit der JobA GmbH im Kreis Segeberg zeigt.
 
Das Handlungskonzept wurde gemeinschaftlich vom Arbeits- und Bildungsministerium des Landes entwickelt und richtet sich landesweit an 163 Schulen, die zum Hauptschulabschluss führen, an 47 Förderzentren sowie an 24 berufliche Schulen mit Berufseingangsklassen. Für den Kreis Segeberg koordiniert die JobA GmbH, ein Tochterunternehmen der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, dieses Projekt. Gemeinsam mit der Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH und der VHS Kaltenkirchen Südholstein GmbH werden an 14 Schulen des Kreises Kompetenzfeststellungen, Berufsfelderprobungen und Qualifizierungsbausteine umgesetzt. Ein berufsbezogenes, individuelles Coaching ist das erfolgreiche Kernelement des Handlungskonzepts. Dieses Engagement wird durch das Zukunftsprogramm Arbeit mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein und aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
 
Beispielsweise auch in Wahlstedt. So erkundeten im vergangenen Schuljahr die Achtklässler der Poul-Due-Jensen-Schule Wahlstedt, die die Flexible Übergangsphase durchlaufen haben, im Rahmen des Handlungskonzepts Schule & Arbeitswelt bei der JobA GmbH in Bad Segeberg verschiedene Berufsfelder. In der Flexiblen Übergangsphasen können die Jahrgangsstufen 8 und 9 von den Schülerinnen und Schülern in maximal bis zu drei Jahren bis zum Erreichen des Hauptschulabschlusses einschließlich einer intensiven Berufsorientierung durchlaufen werden. Nach einer anfänglichen Kompetenzfeststellung in Klassenstufe 8, bei der die Stärken der Jugendlichen mittels verschiedener Aufträge ermittelt werden, sowie einem kontinuierlichen Coaching, gehört auch das Ausprobieren in verschiedenen Werkstätten der JobA zu den Möglichkeiten für die angehenden Schulabsolventen.
 
So haben die Schülerinnen und Schüler beispielsweise in der Bauwerkstatt mit Steinen und Mörtel eine Mauer errichtet, sich in der Lehrküche bewiesen oder ihr handwerkliches Geschick mit einer Blechzuschnittübung in der Metallwerkstatt gezeigt. Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich so auf eine Ausbildung vor und können zugleich ihre Berufswahlentscheidung auf sichere Beine stellen. Ein Konzept, das ankommt, wie Annette Nißen, Geschäftsführerin der JobA, berichtet. „Einige Schüler waren sich nach dem Praxistest sicher, dass ihr Wunschberuf wirklich zu Ihnen passt, andere gelangten zu der Erkenntnis, dass der eine oder andere Beruf nichts für sie ist“, so die JobA-Geschäftsführerin.
 
Während der Berufsfelderprobung beobachten die Werkstattleiter nicht nur die fachliche Kompetenz der Jugendlichen, sondern auch ihre sozialen Kompetenzen. „Und gerade diese spielen für die spätere Ausbildung eine wichtige Rolle“, so Nißen. In einem Feedbackgespräch nach jedem Werkstatttag erhalten die Schülerinnen und Schüler daher von ihrem Unterweiser Rückmeldungen über ihre Stärken und auch über die Dinge, die sie noch verbessern könnten. „Die Schülerinnen und Schüler schätzen diese Rückmeldung sehr und orientieren sich daran“, berichtet Nißen von den Rückmeldungen aus Schülersicht.
 
Die Erfolge des Projektes sind deutlich. Auch in diesem Jahr haben fast alle Schülerinnen und Schüler der Flexiblen Übergangsphase, die den Hauptschulabschluss anstrebten, diesen auch erhalten. Ebenso erfolgreich kann über den weiteren Verbleib der Schulabgänger berichtet werden. So haben beispielsweise von den insgesamt 31 Jugendlichen, die am Schulzentrum in Bad Segeberg und an der Poul-Due-Jensen-Schule Wahlstedt die Flexible Übergangsphase absolvierten, neun einen Ausbildungsplatz, acht werden die Berufsfachschule besuchen und den Realschulabschluss anstreben, fünf besuchen ein ausbildungsvorbereitendes Jahr am Regionalen Berufsbildungszentrum Bad Segeberg, drei haben sich für eine betriebliche Einstiegsqualifizierung entschieden, fünf werden an einer Berufsvorbereitung teilnehmen und eine Schülerin absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr. „Alle Schülerinnen und Schüler haben eine echte Perspektive“, bilanziert Nißen.
 
Weitere Informationen finden sich unter www.zukunftsprogramm-arbeit.schleswig-holstein.de.