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Ministerbesuch bei der JobA
29.10.10

Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug und Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord, haben heute (29.10.2010) in Bad Segeberg eine ‚Berufsvorbreitende Bildungsmaßnahme (BvB)‘ besucht und die Bedeutung dieser Angebote betont. Sie nutzten den Besuch, um ausführlich mit Teilnehmenden, Ausbildungspersonal und Vertretern der regionalen Berufsschule zu diskutieren.

 „Der Übergang Schule-Beruf hat für die Arbeitsagentur einen besonderen Stellenwert. Denn nicht nur die Anforderungen an Ausbildungsplatzbewerber steigen, gleichzeitig zwingt uns die demografische Entwicklung, alle Potentiale zu nutzen“, sagte Jürgen Goecke.

Besonders für Jugendliche mit schlechteren Startchancen böten berufsvorbereitende Bildungsangebote häufig die einzige Chance, im Anschluss einen Ausbildungsplatz finden. Er unterstrich: „Wir können uns keine Bildungsverlierer mehr leisten, wenn wir im Wettbewerb der Länder und Regionen bestehen wollen. Deshalb investieren wir 85 Millionen Euro im kommenden Jahr, um 4.000 Jugendlichen diese Chance in Schleswig-Holstein zu bieten. Die Eingliederungsquote von durchschnittlich 45 Prozent  -  nach 6 Monaten  -  in eine Ausbildung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sollte auch während der anschließenden Ausbildung weitere Unterstützung nötig sein, so können die Jugendlichen unsere ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH)  -  ein kostenloser ‚Nachhilfeunterricht‘  -  nutzen.“

Bildungsminister Klug betonte: „In Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels müssen mehr Menschen als bisher dazu befähigt sein, sich auf hohem Niveau zu bilden und auszubilden. Das beginnt bei der frühkindlichen Bildung und reicht bis zur engen Verzahnung von allgemeiner Bildung, Berufsbildung, Weiterbildung und Hochschulbildung. Die Zahl der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss sinkt in Schleswig-Holstein spürbar. Waren es 2005 noch fast 10 Prozent der Jugendlichen, so sind es heute noch 7 Prozent. Es gehört zu den wichtigsten bildungspolitischen Zielen, diesen Anteil noch weiter abzusenken, die Qualität der Abschlüsse zu sichern und den Übergang dieser Schüler in Ausbildung und Beruf erfolgreich zu gestalten. Das Handlungskonzept ‚Schule und Arbeitswelt‘, wird auch in Zukunft ein wichtige Rolle bei der Verwirklichung dieser Ziele spielen.“

Dass die Erwartungen der Betriebe und die immer anspruchsvolleren Berufsbilder und Ausbildungsgänge für viele junge Menschen eine große Herausforderung darstellten, auf die sie häufig nur unzureichend vorbereitet seien, hob Holger Hellebrandt, Geschäftsführer der JobA GmbH, dem Tochterunternehmen der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, hervor. „Diese Jugendlichen brauchen Unterstützung. Denn einerseits sind die Elternhäuser oft überfordert, andererseits sind aber auch viele der Jugendlichen schulmüde. Hier setzen wir an. In unseren modern ausgestatteten Werkstätten beispielsweise lernen die benachteiligten Jugendlichen einen anderen Lernort kennen, der sich positiv auswirkt. Hier können sie sich jenseits ihrer nicht selten schwierigen Schulbiografie beweisen und berufspraktische Erfahrungen sammeln.“

Es sei erstaunlich, zu welchen Leistungen diese Jugendlichen in einer neuen Lernumgebung fähig seien. „Unsere Vermittlungsquoten in Arbeit, die seit 2006 von 45 auf 75 Prozent gestiegen, belegen dies eindrucksvoll. Allerdings sind dafür nicht nur unsere Lernkonzepte, die ständig weiterentwickelt werden, verantwortlich - ohne die enge Vernetzung in der Region und intensive Kontakte zu regionalen Unternehmen wären diese Zahlen nicht möglich“, so Hellebrandt.